Dünen und Oasen von Oued Draa

Wüstenwanderung mit Lahoucine

Die Zeit scheint still zu stehen, für die Dauer eines magischen Augenblicks küsst der Tag die Nacht, singt die Dämme-rung eine zauberhafte Melodie. Wir lassen den Sand durch die Finger rieseln und geniessen den Moment. Unendlich scheint das Sandmeer zu sein, der Himmel die Erde zu berühren. Diese grenzenlose Weite abseits jeglicher Ablenkung, die Stille und das unterwegs sein in der Natur schenken uns wohltuende Ruhe und Distanz zum fernen Alltag.

Von Marrakech reisen wir über den Atlas in den Süden. Am Fusse des Jebel Bani erwarten uns die Dromedarführer. Wir schlagen unser erstes Camp auf. Am nächsten Morgen wandern wir zum Pass und erblicken in der Ferne die Sanddünen von Laabidlia. Wunderschön geformte Wasserbassins, Oasenhaine, Berghänge, eine weite Steinebene und nicht zuletzt die stolzen Dromedare malen den archaischen Hintergrund unserer Wanderung. Wir entdecken auf kleinstem Raum die vielfältigen Wüstenformen und staunen ob Formen, Farben und dem Spiel von Licht und Schatten.

Lahoucine, was sind das für Spuren im Sand? Ein Wüstenfuchs, ein Kaninchen oder ein Skarabäus? Den freche Wüs-tenspatz kümmert’s nicht und verspielt hüpft er weiter zur Tamariske. Im Küchenzelt wird, begleitet vom Klang der Berbersprache, Gemüse gerüstet und Brotteig geknetet. Gekonnt wird ein Feuer gemacht und schon bald kosten wir das frische Brot. Die Gesichter, Hände und Füsse erzählen Geschichten, die Bewegungen und der Umgang mit Mensch, Tier und Pflanzen lassen die tiefe Verbundenheit zur Natur und dem Leben draussen erahnen. Humor und die Sprache des unkomplizierten, achtsamen Zugangs, schlagen Brücken zu einmaligen Begegnungen.

Lahoucine führt uns in seiner erfahrenen und bescheidenen Art mit dem herzlichen, hilfsbereiten Team sicher zu wunderschönen Orten. Lassen wir uns überraschen.

Diese Reise wird von Paul Dorn, Schauspieler, begleitet. Unterwegs liest er Texte, die den Miteinander-Reisenden ein weiteres Fenster zur Kultur Marokkos öffnen.